Seite 11-
Das “ABC” des Islam, Seite 11
Zu lernen ist also wichtig!
Die Mühen, die unternommen werden, um etwas zu erreichen, zu “erzielen”, sind ebenso wichtig wie das Ziel selbst. Aufgrund seiner ihm von Gott gegebenen Vernunft weiß der Mensch, von welch gravierender Bedeutung Wissen und Können in seinem Lehen sind. Und auch der Islam, der der menschlichen Natur entspricht und im menschlichen Wesen veranlagt ist, stuft das Lernen, Studieren und Erwerben von Wissen besonders hoch ein. Prophet Muhammad (s.a.a.s.) sagte: Den, der lernt und studiert, um sein Wissen zu erweitern, hat Gott gern.
Das wissen wir alle : Der „Gihad „gehört zu den Wichtigkeiten der Religion. Und wenn der Prophet oder der Imam zum Kampf gegen den unrechtuhenden Feind aufrufen, haben sich alle Muslime - vorausgesetzt, das sie dazu in der Lage sind- daran zu beteiligen. Mit Ausnahme jener, die im Dienste der islamischen Wissenschaften stehen. Darum, weil es immer genügend Muslime geben muß, die sich in den Theologisch-Wissenschaftlichen Bildungszentren mit Studium und Forschung befassen, um weitere Erkenntnisse hinzuzugewinnen. Zum Wohle der Allgemeinheit. Der Erhabene Gott sagt uns im 122. Vers der Sure 9, Tawbah: Nicht alle Gläubigen sollten in den Gihad ziehen. Von jedem Volke sollten einige die Theologisch-Wissenschaftliche - Bildungszentren aufsuchen, und dort die Wahrheiten der Religion zu ergründen und ihre Gesellschaft über diese aufzuklären.
Bedeutung des Lehrers
Der Lehrer vermittelt durch die Kraft und Helligkeit des Wissens, das er erreicht hat, seinen Schülern Licht und Klarheit..., auf das die Finsternis der Unwissenheit und Torheit von ihnen und letztendlich von diesem Erdenrund weichen möge. Er ist es, der die Unwissenden wissend und “sehend” macht, damit sie im Lichte des Wissens den Weg zum Ziel, zu paradiesischem Gluck, finden. Aufgrund der hohen Bedeutung des Lehrers und Pädagogen für den Einzelnen und die Gesellschaft gebietet der Islam, ihn - den Lehrer - zu ehren, zu achten und ihm zu folgen.
Die wichtigste Aufgabe in der Gesellschaft obliegt-aus islamischer Sicht-dem Erziehenden und Lehrenden. Um seine Wertigkeit zu erkennen genügt es, uns an folgenden Ausspruch unseres großen Lehrers-des Lehrers der Gottesfürchtigen-Mula ya Muttaqin Ali (a.s.) zu erinnern: Einem jeden, der mich etwas lehrt, bin ich Dienender. Dieses weise Wort macht den hohen Stellenwert des Lehrers und Pädagogen deutlich. Auch sagte Ali (a.s.): Die einen lehren und die anderen lernen und studieren, um zu ihrer und anderer Rettung und Wohlergehen Erkenntnisse zu gewinnen. Die dritte Gruppe aber betrifft jene, die Fliegen ähnlich sind..., Fliegen, die auf den Köpfen des Viehs sitzen und mit jedem Windstoß von der einen in die andere Richtung getrieben werden (oder aber in eine jede Richtung, aus der fauliger Geruch zu ihnen herdringt, fliegen).
Wissenschaftler und Gelehrte sind zu schätzen!
Der Koran rühmt Wert und Schönheit des Wissens. Im 12. Vers der Sure 58, Mugadilah, lesen wir dieses Gotteswort: Gott erhöhte jene, die glaubend wurden und jene , die sich Wissen erwarben. Der Wert eines Gelehrten und Wissenschaftlers wird im Islam so hoch eingestuft, das der Gesandte Gottes (s.a.a.s.) äußerte: Der Tod eines Gelehrten ist verlustreicher als der einer ganzen Sippe... Im 9. Vers der Sure 39, Zumar, spricht der Erhabene Gott: Sind denn wohl die Unwissenden mit den Wissenden auf eine Stufe zu stellen?
Das besagt, das der Wissende niemals dem Unwissenden gleichgestellt ist. Der Gelehrte und Wissenschaftler ist dem in Unkenntnis Beharrenden selbstredend überlegen. Aus dem eben zitierten Koranvers geht hervor, das nicht allein religiöses, rein theologisches Wissen gemeint ist, sondern jegliche Kenntnis und Wissenschaft, die dem Menschen den Blick weitet und ihm für sein irdisches und jenseitiges Leben ein Gewinn ist. Hinsichtlich der Überragendheit des Gelehrten über den “Frommen” sagte Imam Muhammad Baqir (as.): Ein Gelehrter, der sein Wissen zu positiven Zielen und Ergebnissen einsetzt, ist besser als 70 000 Fromme.
Prophet Muhammad (s.a.a.s.) gab zu verstehen, das die Persönlichkeit eines Menschen mit dessen Wissen in engern Bezug steht. Er sagte: Die Klügsten und Gelehrtesten im Volke sind jene, welche ständig aus dem Wissen anderer schöpfen und ihr eigenes Wissen dadurch unentwegt erweitern und vertiefen. Die Wertigkeit des Menschen aber ist anhängig von seinem Wissen. Mit anderen Worten, je gelehrter und wissender jemand umso hoher ist sein persönlicher Wert. Je weniger aber jemand weiß, umso geringer ist auch seine Wertigkeit.
Welche Aufgabe haben Lehrer und Schüler?
Der heilige Koran begreift das Wissen des Menschen als dessen wahres “Leben” bzw. “Lebensinhalt. Denn wäre dieses nicht., so gliche der Mensch einem Toten, einem Stein... Darum hat der Schüler seinen Lehrer als jemanden zu betrachten, mit dem sein Leben in engem Bezug steht. Von dem er nach und nach “Leben” empfingt, weshalb er ihn zu ehren und zu respektieren hat. Der Lehrer hat seinerseits zu wissen, das er für das Lehen seiner Schüler Verantwortung liegt. Er darf seine Aufgabe, sie zu unterrichten und zu erziehen, nicht vernachlässigen. Unermüdlich hat er sich um deren geistige und ethische Entwicklung zu kümmern, bis das sie zu gereiften und gebildeten, zu ‘lebenden” und “menschlichen” Menschen erzogen sind. Und wenn der Schüler bisweilen seiner Pflicht, zu lernen und Wissen zu erlangen, nicht nachkommt und dem Unterricht nicht folgt, sollte der Lehrer dennoch nicht ermüden, sondern sich weiter um ihn bemühen. Fleißige und interessierte Schüler sind zu loben und anspornen. Immer aber ist darauf zu achten, den Schüler niemals durch ungeeignete Worte oder deplaciertes Vorgehen zu entmutigen und ihm das Interesse am Unterricht zu nehmen.
Zwei wichtige Momente in der islamischen Pädagogik
In allen Systemen, die in den verschiedenen Gesellschaften praktiziert’ werden, gibt es gewisse Dinge, welche die betreffenden Verantwortlichenen Geheimzuhalten suchen. Darum, weil es ihnen und ihren Interessen abträglich wäre, wenn die Gesellschaft bestimmte Realitäten erführe. Der Grund dafür ist der, das manche Regelungen, Maximen oder Themen der Willkür der Einflußreichen bzw. Herrschenden selbst entsprungen sind und mit Ideologie, Weltanschauung und dergleichen in keinster Weise zu tun haben. Und da sie menschlicher Vernunft und dem Allgemeinwohl zuwiderlaufen, schweigt man derlei Dinge tot, um den Protest der Öffentlichkeit nicht zu wecken und die eigenen Interessen nicht in Gefahr zu bringen.
Das ist auch der Grund dafür, das die Geistlichkeit so mancher Religionsgemeinschaft ihren Gläubigen nicht gestattet, sich ihre eigenen-selbstständigen-Gedanken über dieses und jenes zu machen. Sie sagen, es sei allein ihre Sache, die ‘Schrift” und religiöse Themen zu erarbeiten und zu kommentieren..., der Allgemeinbevölkerung stünde so etwas nicht zu. Diese habe vielmehr ohne wenn und aber alles zu akzeptieren, was ihnen die Geistlichkeit sage. Sich selbst darüber Gedanken zu machen und nachzuforschen (frei!) sei den Gläubigen nicht erlaubt. Dieses doktrinäre Verhalten aber hat sich zum Nachteil so mancher Religion ausgewirkt... Der Islam aber geht anders vor. Er ist sich seiner Rechtmäßigkeit gewiß und hat keinerlei Unklarheiten offengelassen. Im Gegensatz zu anderen religiösen oder nichtreligiösen Lehren.
Erstens: Keine Realität wird im Islam geheimgehalten. Auch seinen Anhängern gestattet er nicht, Wahrheiten zu verbergen. Das kann auch gar nicht anders sein, da der Islam und seine Weisungen, Maximen und Themen mit der menschlichen Natur, Vernunft und Schöpfung in Übereinstimmung stehen und somit Zweifein, Diskrepanzen und ähnlichem nicht Raum gibt.
Der Islam lehrt, das das Verschweigen bzw. Geheimhalten der Wahrheiten zu den großen Sünden zählt. Der Allmächtige Gott hat derartiges - d.h. das Verbergen der Wahrheit-verdammt. Hier über informiert der 155. Vers der Sure 2, Baqarah: Diejenigen, die verheimlichen, was Wir an klaren Beweisen und Rechtleitung hinabgesandt haben, nachdem Wir es doch durch die Schrift offenkundig gemacht haben, werden von Gott und von allen, die verfluchen können, verflucht.
Zweitens: Der Islam ruft seine Anhänger dazu auf, über die Wahrheiten und das, was die Religion Gottes sagt und lehrt, nachzudenken. Hinsichtlich jeden Belanges und Punktes, der ihnen unklar geblieben ist, haben sie nachzufragen, nachforschen und sich zu erkundigen, auf das ihr Glaube von Zweifeln und Unklarheiten frei bleibe. Gewissenhaft, aufrichtig und frei haben sie sich darum zu bemühen, alles, was ihnen nicht verständlich ist, zu klären. Der Erhabene Gott mahnt im 36. Vers der Sure 17,Asra: Dem, das unklar ist, folge nicht !
Was ist zu tun, wenn...
Durch Studieren, Nachdenken und Überlegungen die Wahrheiten zu ergründen, erkennen und akzeptieren zu können, ist die wertvollste Fähigkeit des Menschen. Darin beruht das “großes Plus”, das den Unterschied zwischen ihm und dem Tier bedingt. eben das, was seine
“Menschlichkeit” und menschliche Wertigkeit zum Ausdruck bringt. Niemals werden humanes Empfinden und der in der menschlichen Natur veranlagte “Sinn für Objektivität und Realität” dem zustimmen, das freies, selbstständiges Denken und Nachdenken durch aufgezwungene Überzeugungen verhindert werden oder aber der Verstand durch das Verheimlichen von Wahrheiten in eine falsche Richtung manövriert werden dürfen, so das beispielsweise erhabene Gedanken und Erkenntnisse - unter anderen das im Menschen ruhende “Gotterkennen” - verdrängt werden können.
In diesem Zusammenhang sei jedoch auf folgendes hingewiesen: In Fällen, wo der Mensch aus irgendwelchen Gründen einfach nicht in der Lage ist, eine Wahrheit zu begreifen -vielleicht fehlen ihm die erforderlichen Vorkenntnisse oder aber sie betrifft ein metaphysisches Thema u.ä. - tut er gut daran, sich nicht in ergebnislosen und verwirrenden Gedanken zu verstricken, um nicht auf ein Irrgleis zu geraten und Halbwahrheiten oder entstellte Wahrheiten zu “erzielen”. Es empfiehlt sich hier, das er sich entweder bei kompetenten Stellen erkundigt oder aber vorerst diese Frage zurückstellt, bis er die notwendige Bereitschaft gefunden hat bzw. geeignetere Voraussetzungen gegeben sind, sie klären zu können. Unsere Unfehlbaren Imame (a.s.) aus dem Hause des. Gesandten Gottes (s.a.a.s.) warnen in etlichen Ahadit davor, sich mit Themen zu beschäftigen, die zu begreifen oder zu klären dem einfachen, begrenzten Menschenverstand nicht möglich sind. In solchen Fällen ist es gewiß besser, mit einer “verhüllten Wahrheit” vorlieb zu nehmen. Ebenfalls dann, wenn andere infolge von Trotz, Ignoranz, Feindseligkeit, Borniertheit und dergleichen Wahrheiten nicht wahrhaben und akzeptieren wollen und Leben, Ehre, Hab und Gut in Gefahr geraten, falls man sie kundtut, ist es angezeigt, sie für sich zu behalten, um sie zudem vor Hohn und Spott zu bewahren.
Das heißt also, in einigen Situationen erlaubt der Erhabene Gott-u.a. nachzulesen im 106. Vers der Sure 16, Nahl und im 28. Vers der Sure 3, Al-Imran-Wahrheiten zu verschweigen bzw. zu “verhüllen”. Einmal dann, wenn die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse beispielsweise so geartet sind, das keine Hoffnung besteht, das der Wahrheit die Gelegenheit gegeben wird, Fuß fassen zu können..., andererseits aber Leben, Gut und Ansehen in akute Gefahr geraten, wenn sie geäußert wird. Zum anderen dann, wenn jemandem die Wahrheit unverständlich bleibt, da ihm die erforderlichen Vorkenntnisse fehlen oder aber das betreffende Thema ein Wissensgebiet betrifft, zu dem überdurchschnittliche Geistes- und Verstandeskraft erforderlich ist. Auch in diesen Fällen ist es sicherlich sinnvoller, sich nicht in end- und zwecklosem Grübeln und Nachdenken zu verfangen und möglicherweise letztendlich in die Irre zu gehen, da aufgrund des fehlenden Verständnisses und Begreifenskönnens falsche, absurde und abwegige Vorstellungen “gewonnen” werden.
“Igtihad” und “Taqlid”
All die Dinge, die der Mensch zu seinem Leben benötigt und beschaffen muß, die vielen Bedürfnisse, um deren Beseitigung er sich bemüht, die zahlreichen Erkenntnisse, deren Resultate so gravierenden Einfluß auf unser Wohlergehen nehmen bzw. nehmen können, so sie berücksichtigt werden..., sie sind so vielfältig, das sie nur schwerlich alle zu nennen sind. Geschweige denn, das der gewöhnliche Erdenbürger über sie alle zu genauesten Kenntnissen und Fachwissen finden könnte. Andererseits aber benötigt der Mensch, um richtig handein und sich richtig entscheiden zu können, Wissen, Kenntnisse und Aufklärung. Das heißt also, das er entweder selbst über die betreffenden Angelegenheiten ausreichend Bescheid wissen oder aber die Kenntnis anderer, die diesbezüglich versiert und kompetent sind, nutzen muß. Wir gehen zum Beispiel zum Arzt, wenn wir krank sind und lassen uns von ihm heilen. Ohne seine Hilfe (und selbstredend den göttlichen Willen. denn alles liegt in Gottes Hand) vermochten wir nicht in genesen. Wenn wir ein Haus bauen wollen, wenden wir uns an einen Architekten bzw. Bauingenieur. der uns den Bauplan anfertigt und die Bauarbeiten überwacht. Für Fenster und Türen ist der Schreiner zuständig und so fort...
Mit anderen Worten: Abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen sind wir in unserem Leben auf das Fachwissen anderer angewiesen. Wer sagt, das er Wissen und Rat anderer nicht bräuchte und nicht gewiß sei, das zu tun, was andere ihm sagen, da er völlig selbstständig entscheide und denke, redet entweder unüberlegt oder aber ist so von Dunkeln geplagt, das er jeglichen Sinn für Objektivität verloren hat. Der Islam, dessen Schari’ah mit der menschlichen Natur konform geht, hat seinerseits ebenfalls den eben beschriebenen Weg vorgesehen. Er ordnet an, das sich die Muslime über die göttlichen Gebote und alles, was die Religion sagt, genauestens zu informieren haben..., und zwar anhand des Koran, der Sunna und Belehrungen des Gesandten Gottes sowie der Erklärungen der Imame (a.s.) aus seinem Hause.
Es versteht sich von selbst, das dieses-d.h. zu präzisen Kenntnissen über die Religion und deren Weisungen zu kommen - nicht jedermanns Sache ist. Ein langwieriges Studium und genaue Kenntnisse und Forschungen sind dazu vonnöten und so manches andere mehr. Daher sind insbesondere jene, die sich damit ernsthaft und gewissenhaft befassen aufgerufen, diese Kenntnisse über Gott und Seine Anordnungen in Erfahrung zu bringen und mitzuteilen. Das heißt, diejenigen, die nicht die Möglichkeit haben, durch geeignete wissenschaftliche Studien und Forschungsarbeiten die göttlichen Gebote und Belehrungen selbst zu ergründen bzw. zu “exegieren, haben sich folglich an jene zu wenden, die in diesem Metier bewandert sind und mittels Iogischer Begründungen und wissenschaftlich-exakter Studien und Nachweise die Verordnungen der Religion und entsprechende Erkenntnisse ausarbeiten. Was diese Geistlichen Gelehrten ihnen sagen, befolgen und praktizieren sie.
Die Gelehrten, welche die göttlichen Weisungen exegieren, sind “Mugtahid. Und das, was sie zu ihrer Arbeit und Leistung befähigt, ist ihr “Igtihad”, ist ihr hoher Wissensgrad, der einhergeht mit Wissensfleiß. Wer sich an ihren Erkenntnissen orientiert, ist “muqlid”, und sein Sich-Orientieren an dem Mugtahid wird in der islamischen Terminologie als “Taqlid” bezeichnet.
Auch dieses ist zu wissen, nämlich: “Taqlid” betrifft gottesdienstliche Belange als auch Angelegenheiten der Lebenspraxis. Was jedoch Überzeugung und weltanschauliche Themen - Usul- anbelangt, ist “Taqlid” fehl am Platze. Denn im Zusammenhang mit Glauben, Anschauung und Überzeugung genügt es nicht, sie “blind” zu übernehmen. Das würde dem Charakter des “Glaubens” widersprechen. Es geht nicht an, zu sagen: ‘Gott ist Einer, es gibt nur Einen Einzigen Gott”, nur weil unsere Eltern und Großeltern so sprachen. Oder aber nur deswegen, weil die “anderen Muslime” davon überzeugt sind, zu ‘bezeugen’: Die Auferstehung ist eine Realität. Ein jeder ist also verpflichtet, sich über die Gründe für die Rechtmäßigkeit der Glaubenssäulen-“Usul Din”-zu informieren..., auch wenn auf noch so einfache Weise. Das heißt, er muß sie kennen, um sie ‘überzeugt” bezeugen zu können.
Verpflichtung gegenüber den Eltern
In der göttlichen Schöpfungsordnung sind die Eltern jenes “Mittel”, durch das Kind “entsteht” und seine erste Erziehung erhält. Darum weist der Islam einen jeden an, seine Eltern zu achten und zu ehren. Unter allen Umständen Diese Verpflichtung ist sehr ernst zu nehmen, gebietet doch der Erhabene Gott unter anderem im 22. Vers der Sure 17, Asra’: Gott gebietet dir, nichts und niemanden außer Ihn anzubeten und gut zu deinem Vater und deiner Mutter zu sein.
In Ahadit,, in denen von den Kardinalsunden die Rede ist, wird gleich nach “Schirk” und “Kufr” schlechtes Verhalten den Eltern gegenüber genannt. Im 23. Vers der gleichen Sure heißt es in diesem Zusammenhang : Wenn Vater oder Mutter oder beide älter geworden sind, sprich niemals in lauten oder groben Ton mit ihnen (selbstverständlich auch nicht, wenn sie noch jung sind). Sprich respektvoll zu ihnen and ehre sie. Sei freundlich und demutsvoll ihnen gegenüber. Und sprich: 0 mein Gott, schenke ihnen Deine Huld und Barmherzigkeit..., ebenso wie sie mich, als ich klein war, behüteten... Der Islam befiehlt, Vater und Mutter zu gehorchen, es sei denn, sie verlangten, Gottes Wort nicht zu befolgen oder aber etwas zu tun, das Er untersagt hat. Wie die Erfahrung zeigt sind jene, die ihre Eltern Leid zufügen, in ihrem Leben keinesfalls glücklich und zufrieden und zählen nicht zu denjenigen, denen Gott Sein Wohlgefallen schenkt.
Eltern
Die Eltern sind in der Familie das, was dem Baum die Wurzeln sind. Stamm und Äste, die Baumkrone mit ihrem Laub..., sie alle würden ohne die Wurzeln nicht sein. Sind abhängig von ihnen. Ebenso ist es mit den Kindern. Jene, die ihnen die Basis zu ihrem Leben verschaffen, sind die Eltern. Sie, die Väter und Mutter, sind es, die den Kindern und letztlich der Gesellschaft Grundlage und Halt geben, die ihnen die WurzeIn sind. Schlechtes Verhalten den Eltern gegenüber führt - ganz abgesehen davon, das es ein deutliches Zeichen von Undankbarkeit, Torheit und Unverschämtheit ist - zum Erlöschen der Menschlichkeit der Betreffenden und letztendlich, das heißt wenn dieses Verhalten um sich greift, zum Erlöschen der Gesellschaft. Denn wenn sich die Kinder ihren Eltern gegenüber respektlos und menschenunwürdig aufführen, sind Enttäuschung und Frustration der letzteren die Folge, was schließlich in Mißfallen und Abneigung gegen Kindersegen endet.
Zudem..., wenn sich die Kinder ihren Eltern gegenüber schlecht verhalten, sollten sie nicht erwarten, das ihre eigenen Kinder einst besser mit ihnen umgehen werden. Das sie ihnen im Alter freundlich-geduldige Stütze und Hilfe sind. Doch nicht nur das..., es wird wahrscheinlich soweit kommen, das ihre eigenen Kinder, die ja an ihnen -was die Kind-Eltern-Beziehung betrifft - ein schlechtes Vorbild haben, ganz davon absehen werden, eine Familie zu gründen und Kinder zur Welt zu bringen. Darum, weil sie ein gesundes Familienlehen - und und zwar in gutem Einvernehmen mit den Großeltern - nicht kennergelernt haben. weil man ihnen nicht vorlebte, das es gilt, Rücksicht auf die Mitmenschen und besonders die altgewordenen Eltern zu nehmen, ihnen zu helfen, beizustehen und mit Respekt zu begegnen. Bei so manchen jungen Menschen unserer Zeit ist ein derartiges Denken und Vorgehen zu beobachten...
Darüber hinaus wird zweifelsohne durch eine solche “Praxis” die Geburtenrate mehr und mehr zurückgehen. Etwas, das nicht verwunderlich ist, schließlich wird kaum jemand hingehen und ein Bäumchen pflanzen, an dessen Blüten und Früchten er sich nicht erfreuen und erquicken kann, das ihm nichts als Mühen und Kummer bereitet. Einige gehen in der Annahme, der Staat könne durch besondere Leistungen und Zuschüsse den Wunsch nach Heirat, Familiengründung und Kinderwunsch forcieren, um auf diese Weise einem Bevölkerungsschwund entgegenzuwirken. Doch sollte dabei nicht übersehen werden, das nichts, dem nicht ein natürliches, von Herzen kommendes Wollen zugrunde liegt, von Dauer sein wird. Ganz abgesehen von all dem gehen dem Menschen, wenn natürliche Empfindungen und Neigungen-wie z.B. die Liebe zwischen Eltern und Kindern und umgekehrt-“abgedrosselt” werden und erlöschen, so manche geistig-seelische Freude verloren. Etwas, das sich ganz gewiß nicht positiv auf seine Psyche auswirken wird.
Rechte der Kinder
Das, wozu wir unseren Mitmenschen gegenüber verpflichtet sind ist, deren Rechte zu respektieren. Ihren Rechten ist zu entsprechen, dieses ist eine unbedingte Aufgabe und Pflicht.
Der Angestellte hat zum Beispiel für den Lohn, den er erhält, zu arbeiten. Daß er seine Arbeit gut erfüllt, ist das Recht des Arbeitsgebers, der ihm das Gehalt auszuzahlen hat. Mit anderen Worten: Das gerechte Gehalt bzw. der gerechte Lohn ist das Recht des Angestellten oder Arbeiters..., die gute, gewissenhafte Arbeitsleistung das Recht des Arbeitgebers. Kommt der Arbeitgeber diesem Recht seines Angestellten nicht nach, so kann dieser Anspruch auf Lohnauszahlung erheben und sein Recht fordern und verteidigen. Ebenso, wie der Arbeitgeber das Recht hat, gute Arbeit zu verlangen..
Das Erdenleben des Menschen wahrt nicht ewig. Nach einiger Zeit hat er sein Bündel zu schnüren und muß abtreten von der irdischen Bühne. Damit die Spezies “Mensch” nicht ausstirbt, hat Gott dafür gesorgt, das er, der Mensch, zu Nachwuchs kommt. Er hat ihn so erschaffen, das er Kinder zur Welt bringt, das Generation auf Generation folgt. Das, was dazu anregt und den Wunsch nach Kindern wachruft, sind innere Gefühle, ist die Zuneigung, die Mann und Frau füreinander und das Kind empfinden. Die Eltern betrachten das Kind aufgrund ihrer natürlichen Empfindungen als “Stück von sich selbst”. In des Kindes Dasein sehen sie ihr eigenes Dasein. Sie leben sozusagen in ihm weiter, auch wenn sie nicht mehr sind..., leben weiter in ihren Kindern und Kindeskindern.
Und damit das Kind sein und leben kann, geben sie sich die größte Mühe, es zu behüten, zu pflegen und zu erziehen. Sie nehmen so manche Entbehrung in Kauf, damit es gedeiht und zu einem guten, lebenstüchtigen Erwachsenen heranreift. Sie fühlen und begreifen “instinktiv”: Sein “Erlöschen” führt ebenfalls zu ihrem “Erlöschen”. In Wirklichkeit folgen sie damit einem Gebot der Schöpfungsordnung, der es um die Erhaltung der menschlichen Gattung geht. Mit anderen Worten: Vater und Mutter sind verpflichtet, das, was ihnen ihre Natur, ihr Gewissen und das Religionsgesetz im Zusammenhang mit ihren Kindern auftragen, zu erfüllen. Das heißt, ihre “Nachkommen” gut zu erziehen und ihnen zu geistiger und körperlicher Entfaltung zu verhelfen, auf das sie zu “menschlichen” Menschen heranreifen.
Was die Eltern zu tun haben, ist unter anderem und in Kürze folgendes: Erstens: Vom ersten Tage an, da das Kind Worten oder Gesten folgen kann, haben sie den Grundstein zu seiner guten Gesinnung zu legen und die positiven Eigenschaften, die in ihm veranlagt sind, zu fordern. Keinesfalls sollten sie es mit unsinnigen, törichten Dingen und Reden ängstigen. Vater und Mutter haben ihrem Kind ein gutes Vorbild zu sein und sich zu hüten, sich in seiner Gegenwart zu Hässlichkeiten hinreißen zu lassen. Damit das Kind zu einem edlen Charakter findet, sollten sie ihm diesen “vorleben”. Das heißt, ihr Vorbild ist es, an dem sich das Kind in erster Linie orientiert, weshalb die Eltern auf ihr eigenes Reden und Verhalten ganz besonders zu achten bzw. sich zu berichtigen haben. Sind sie aufrichtig, gerecht, freundlich, geduldig, hilfsbereit und höflich, fleißig und ordentlich..., nur, so wird das Kind all dieses von ihnen “abschauen”. Es wird am Vorbild seiner Eltern lernen, wie schön und nachahmenswert Freundlichkeit, Ehrlichkeit, Gerechtigkeit, Zusammenarbeit und dergleichen sind.
Vergessen wir nicht: Eine gute Moral wird durch das gute Beispiel. “übertragen”, nicht aber durch leere Reden oder Drohungen vermittelt. Zweitens: Solange das Kind noch klein ist, haben die Eltern sich ganz besonders um seine Hygiene, Ernährung, seinen Schlaf und alles, was in seinem Wohlbefinden beitragt und in seinem jungen Leben wichtig ist, zu kümmern. Darum, damit es gedeihen und sowohl zu körperlicher als auch geistiger Kraft und Gesundheit heranwachsen kann. Etwas, das unbedingte Voraussetzung zu seiner weiteren Entwicklung und Entfaltung ist. Ein schwächliches Kind ist beispielsweise nicht in der Lage, in der Schule konzentriert aufpassen und den Unterrichtsstoff gut aufnehmen und verarbeiten zu können...
Drittens: Wenn es die nötige geistige und körperliche Reife erreicht hat, um unterrichtet werden zu können-in der Regel ab dem sieben Lebensjahr-sollte es eingeschult werden. Auf gute, geeignete Lehrer ist zu achten. Auf Lehrer, die das Kind positiv beeinflussen und leiten können. Auf Lehrer, die selbst “erzogen” sind, damit sie das Kind erziehen können. Auf Lehrer, die sich durch eine edle Gesinnung auszeichnen und durch ihr eigenes gutes Vorbild in ihren Schülern den Wunsch wecken, ebenfalls nach einer edlen Gesinnung zu streben.
Viertens: Wenn ihr Kind das Alter erreicht hat, an gemeinschaftlichen Veranstaltungen und Zusammenkünften in größerem Rahmen teilnehmen zu können, sollten die Eltern es zu derartigen Treffen mitnehmen, um es nach und nach in die Gesellschaft einzuführen und es mit den guten Sitten und Gebrauchen im Umgang und Gespräch mit anderen vertraut zu machen.
Ehret die Alten!
Insbesondere auch älteren und alten Menschen mit Respekt zu begegnen, stellt ein islamisches Gebot dar. Prophet Muhammad mahnte: Die Alten zu ehren und würdigen bedeutet gleichwohl, Gott zu ehren und zu würdigen.
Was ist mit den Verwandten?
Durch Vater und Mutter stehen wir mit unseren Verwandten in einem “familiären” bzw. “verwandtschaftlichen” Verhältnis. Genauer gesagt, die Verwandtschaft stellt eine natürlich gewachsene Gemeinschaft dar, an der alle, die zu ihr gehören, aufgrund der “Gemeinsamkeit des Blutes” und Erbfaktoren Anteil haben. Jeder ist also Mitglied oder Teil einer verwandtschaftlichen Gemeinschaft..., seiner “Großfamilie”. In Berücksichtigung dieser natürlich gewachsenen Gemeinschaft bzw. ver-wandtschaftlichen Verbundenheit ruft der Islam zu “Saleh Rahem’ auf..., etwas, woran sowohl der Heilige Koran als auch der Gesandte Gottes (s.a.a.s.) nachdrücklich erinnern.
Der Erhabene Gott spricht im 1. Vers der Sure 4, Nissa’: Fürchtet Gott, bei dem ihr euch gegenseitig beschwört. Und achtet die Familienbande. Wisset, Gott wacht über euer Tun. Prophet Muhammad sprach: Ich ermahne meine Gemeinde, die verwandtschaftlichen Bindungen zu achten und zu pflegen. Und wenn auch die Angehörigen soweit voneinander entfernt lebten, das sie ein Jahr brächten, um zu einander gelangen zu können, sollten sie dennoch ihre Verbindung zueinander aufrechterhalten.
Über den Umgang mit den Nachbarn
Da die Nachbarn - und zwar allein schon wegen des Beieinanderwohnens in einem Bezirk - in engerer Verbindung miteinander leben und sozusagen eine große “Wohngemeinschaft” bilden, sollten sie einander auch in diesem Sinne begegnen und miteinander umgehen. Ein gutes oder schlechtes nachbarschaftliches Verhältnis nimmt Einfluß auf das Leben der betroffenen Familien. Wer z.B. in seinem Hause lärmt und die Nachte “durchpoltert”, wird damit diejenigen, die am anderen Ende der Stadt leben, nicht belästigen. Wohl aber jene, die in seiner Nachbarschaft wohnen. Die wohlverdiente Nachtruhe wird ihnen durch des Nachbarn rücksichtsloses Verhalten geraubt...
Wer in einem Palast lebt und in üppiger Fülle ißt und trinkt, wird in jenen, die weitab wohnen, damit kein Herzeleid hervorrufen. Doch sein Nachbar nebenan, der obwohl er sich plagt und müht - nichts zu beißen hat und nicht weiß, wie er seine hungrigen Kinder sättigen soll., wie kann er diese soziale Ungerechtigkeit, die er Tag für Tag vor Augen hat, verkraften? Doch..., Gott sieht alles, und ganz gewiß wird jener Tag kommen, da Rechenschaft abzulegen ist. Jedenfalls gebietet der Islam, Rücksicht auf die Nachbarn zu nehmen, ihnen zu helfen und beizustehen, wenn sie in Not sind und sie niemals zu belästigen.
Prophet Muhammad (s.a.a.s) sagte: Gott hat mir so sehr die Nachbarn anempfohlen, das ich annahm . Er würde sie zu des Menschen Erben erheben. Auch mahnte er: Wer an Gott und die Auferstehung glaubt, wird niemals seinem Nachbarn Leid und Unrecht zufügen. Wenn der Nachbar bei ihm eine Anleihe machen möchte , so gibt er sie ihm. Er steht an seiner Seite in guten und schweren Tagen. Und auch , wenn er – der Nachbar- zu den Gottlosen zählen sollte, so stört und behelligt er ihn nicht. Auch dieses Wort ist von Hadrat Muhammad (s.a.a.s.): Wer seinem Nachbarn Leid zufügt, wird den Duft des Paradieses nicht vernehmen. Und wer dem Nachbar verweigert, was dessen Recht ist, gehört nicht zu uns. Auch wer selbst gesättigt ist und weiß, das sein Nachbar Hunger leidet, ihn aber dennoch nicht speist, ist kein Muslim.
Bedürftige
Eine Gesellschaft bildet sich unter anderem deswegen, damit deren Mitglieder einander zur Seite stehen und helfen. Das heißt, ein jeder trägt auf seine Weise und entsprechend seinem Können dazu bei, das ganz allgemein den Bedürfnissen aller in der Gemeinschaft entsprochen wird. Abgesehen davon aber besteht die elementare Verpflichtung eines jeden in der Gesellschaft darin, insbesondere den Bedürftigen unter die Arme zu greifen und den Notwendigkeiten jener, die unfähig sind, aus eigener Kraft dafür sorgen zu können, Genüge zu tun. Fest steht: Wenn die Vermögenden über Not und Bedürftigkeit ihrer Mitmenschen gleichgültig hinwegsehen und nicht helfend eingreifen, gerät die gesamte Gesellschaft in Gefahr. Und zwar einschließlich der Vermögenden, die besonders bedroht sind. Dieses ist eine Realität, die heutzutage wohl einem jeden, der mit offenen Augen und Ohren durch sein Leben geht, bewußt geworden ist..., ist sie doch überall auf diesem Erdenrund zu beobachten.
Vor vierzehn Jahrhunderten schon hat der Islam auf diese Gefahr hingewiesen. Um seine Gemeinde vor ihr zu bewahren, hat er den “Habenden” in ihr geboten, jährlich einen bestimmten Teil ihres Vermögens den Bedürftigen zur Verfügung zu stellen. Und sollten deren elementaren Bedürfnisse damit gestillt sein, sind sie dennoch auch weiterhin zu unterstützen, bis das auch ihr Lebensstandard angehoben ist. Der Erhabene Gott spricht im 86. Vers der Sure 3, Al-lmran: Ihr werdet nicht zu Wohl und Errettung gelangen, wenn ihr nicht von dem, was euch lieb ist, auf dem Wege Gottes spendet. Sehr viele Riwayat sind uns in diesem Zusammenhang überliefert worden. Prophet Muhammad (s.a.a.s) sagte zum Beispiel: Die besten sind jene, die dem Volk von Nutzen sind und beistehen. Und: Am Tage der Auferstehung werden jene vor Gott einen besonders hohen Rang haben, die sich mehr als andere für das Wohlergehen der Gottesgeschöpfe (Menschen) eingesetzt haben.
Verpflichtung gegen über der Gesellschaft
Zusammenarbeit ist eines der Charakteristika der menschlichen Gesellschaft. Alle profitieren aus ihr. Der eine erstellt bzw. bewirkt dieses, der andere jenes. Auf diese Weise werden die vielfältigen Bedürfnisse des individuellen und sozialen Lebens beseitigt Jeder trägt dazu bei und jeder hat Anteil an dem was geleistet wird das heißt, am Gesamtsozialprodukt Eure intakte Gesellschaft fungiert - vergleichsweise -wie ein einziger Körper. Jedes Gesellschaftsmitglied ist Teil dieses Gesamtkörpers Jeder einzelne Ieistet und schafft etwas für das er Zuständig ist Aus dem was er produziert oder leistet profitiert er selbst und auch die anderen Und aus dem was die anderen schaffen und erarbeiten profitieren sie und auch er. In dieser Weise tragen alle dazu bei, das den Bedürfnissen und Notwendigkeiten aller als auch der eigenen entsprochen wird und setzen sozusagen ‘Hand in Hand ihr Leben fort Würden aber einige der Glieder dieses Gesellschaftskörpers selbstsüchtig vorgehen und den anderen nicht helfen, sondern nur an sich selbst denken, so schadeten sie sich damit im Endeffekt selber..., ebenso wie den anderen.
In etwa ist es zu vergleichen mit dem Körper des Menschen. Wenn beispielsweise Hände and Füße tätig sind, das Auge aber nicht mithilft, oder wenn der Mund sich damit begnügt, die Speise zu kauen und sich an deren köstlichem Geschmack zu ergötzen, sie aber nicht hinunterschluckt, um den Magen zu helfen, seinen Erfordernissen entsprechen zu können..., nun, so wird der Mensch bzw. dessen Körper recht schnell Abschied für immer nehmen müssen. Und damit selbstredend auch das eigensüchtige, nicht “kooperative” Körperorgan. Kurz, die Mitglieder einer Gesellschaft sind dieser gegenüber ebenso verpflichtet wie die Glieder und Organe eines Körpers diesem gegenüber. Der Einzelne in der Gesellschaft hat seine Interessen wahrzunehmen und gleichwohl die der übrigen. Seine Mühen und Arbeiten haben diesen ebenso zugute zu kommen wie ihm selbst. Das Wohl der Gesellschaft hat er zu berücksichtigen, um seines eigenen nicht verlässig zu werden. Ihre Rechte hat er zu wahren und zu verteidigen, damit die seinen ebenfalls geschützt bleiben.
Dieses ist eine Wahrheit bzw. ein Tatbestand, über den wir ans aufgrund anderer gottgegebenen Vernunft und anderes inneren Erkennens im klaren sind. Und die Religion Islam, die mit unserer Schöpfung und unserer Vernunft, unserem inneren Erkennen, in Einklang steht, erwartet und gebietet nichts anderes. Prophet Muhammad (s.a.a.s.) sagte: Muslim ist jener, der mit seinen Worten und Taten anderer Muslimen kein Leid zufügt. Auch sagte er: Die Muslime sind untereinander Geschwister. Sie sind Hand, ein Herz und haben ein und die gleiche Orientierung. Und: Der, dem die Angelegenheiten der Muslime gleichgültig sind, ist kein Muslim.
Als sich der Gesandte Gottes mit seinem Heer auf den Weg in die Gegend “Tabuk” machte, um den römischen Drohungen Einhalt zu gebieten, waren drei der kampffähigen Muslime zu Hause geblieben. Nach der Rückkehr des Gesandten Gottes mit seinen Männern eilten die Daheimgebliebenen - Frauen und Kinder, Alte, Kranke und Gebrechliche - ihnen zur Begrüßung entgegen. Auch die drei besagten Muslime. Als diese den Propheten willkommen hießen, wandte er sich von ihnen ab und beantwortete ihren Gruß nicht. Und wie er hielten es die übrigen der Gemeinde. Niemand mehr sprach mit ihnen, selbst ihre Frauen nicht. Unglücklich und verzweifelt suchten sie Zuflucht in den Bergen Medinas. Sie bereuten ihr Handeln zutiefst, bis das der Erhabene Gott nach einigen Tagen ihre Reue anerkannte und sie nach Medina zurückkehrten.
Quwelle: http://www.islamischer-weg.de